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Appelbaum Jacob - Cypherpunks: la libertad y el futuro de internet con Jacob Appelbaum, Andy Müller-Maguhn y Jéremie Zimmermann

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Appelbaum Jacob Cypherpunks: la libertad y el futuro de internet con Jacob Appelbaum, Andy Müller-Maguhn y Jéremie Zimmermann

Cypherpunks: la libertad y el futuro de internet con Jacob Appelbaum, Andy Müller-Maguhn y Jéremie Zimmermann: resumen, descripción y anotación

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Das Internet ist eine riesige Spionagemaschine. Alles, was wir hier übertragen, wird gespeichert und ausgewertet. Regierungen weltweit greifen nach der Netzkontrolle. Ihre Komplizen, Unternehmen wie Google, Facebook, Paypal und Co, sind längst in das Geschäft mit den Daten eingestiegen und verkaufen sie meistbietend. User aller Länder vereinigt Euch und schlagt zurück, fordert Julian Assange, Mitbegründer von WikiLeaks und Amerikas Staatsfeind Nr. 1. Zusammen mit den Aktivisten Jacob Appelbaum und Jérémie Zimmermann sowie dem Chaos-Computer-Club Mitglied Andy Müller-Maguhn lotet Assange die Zukunft des Internets aus und ruft zur digitalen Revolution. Seine Botschaft: Freiheit im Internet ist machbar.
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JULIAN ASSANGE
JACOB APPELBAUM
ANDY MÜLLER-MAGUHN
JÉRÉMIE ZIMMERMANN

CYPHERPUNKS

UNSERE FREIHEIT UND DIE ZUKUNFT DES INTERNETS

Aus dem Englischen von Andreas Simon dos Santos

Campus Verlag
Frankfurt/New York

Befreit das Internet!

Das Internet ist eine riesige Spionagemaschine. Alles, was wir dort übertragen, wird gespeichert und ausgewertet. Regierungen weltweit greifen nach der Netzkontrolle. Ihre Komplizen, Unternehmen wie Google, Facebook, PayPal und Co., sind längst in das Geschäft mit den Daten eingestiegen und verkaufen sie meistbietend.

User aller Länder vereinigt Euch und schlagt zurück! Das fordert Julian Assange, Mitbegründer von WikiLeaks und Amerikas Staatsfeind Nr. 1. Im Gespräch mit den Aktivisten Jacob Appelbaum und Jérémie Zimmermann sowie Andy Müller-Maguhn, Mitglied des Chaos-Computer-Clubs, lotet Assange die Zukunft des Internets aus und ruft zur digitalen Revolution auf.

Unsere Waffe gegen die Überwachung: Datenverschlüsselung für alle. Freiheit im Internet ist machbar.

Über die Autoren

Julian Assange ist Aktivist, Journalist, Programmierer, Herausgeber und einer der Initiatoren der Enthüllungsplattform WikiLeaks. Seit Sommer 2012 lebt er im politischen Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London.

Jacob Appelbaum ist Softwareentwickler, einer der Gründer des Hackerspace Noisebridge, Mitglied des Berliner Chaos Computer Clubs sowie Mitstreiter des TOR-Projekts, einem Netzwerk zur Anonymisierung von Verbindungsdaten.

Andy Müller-Maguhn ist langjähriges Mitglied des Chaos Computer Clubs sowie dessen ehemaliges Vorstandsmitglied und Sprecher. Er ist einer der Begründer von European Digital Rights, einer Organisation zur Durchsetzung von Menschenrechten im digitalen Zeitalter.

Jérémie Zimmermann ist Mitgründer und Sprecher von La Quadrature du Net, einer europäischen Organisation, die Anonymitätsrechte online verteidigt und Bewusstsein für Angriffe auf Online-Freiheiten schafft.

INHALT

Einleitung:
Aufruf zum Kryptokampf

Was ist ein Cypherpunk?

Cypherpunks treten für den Einsatz von Kryptografie und ähnlichen Methoden als Mittel zur gesellschaftlichen und politischen Veränderung ein.

Einleitung

AUFRUF ZUM KRYPTOKAMPF

Dieses Buch ist kein Manifest. Dafür bleibt keine Zeit. Es ist eine Warnung.

Die Welt steuert nicht gemächlich, sondern mit Siebenmeilenstiefeln auf eine neue, transnationale Dystopie zu. Diese Entwicklung wird jenseits nationaler Sicherheitskreise gar nicht richtig wahrgenommen. Sie ist durch Geheimhaltung, Komplexität und ihre schiere Dimension im Verborgenen geblieben.

Das Internet, unser großartigstes Emanzipationsmittel, hat sich in den gefährlichsten Wegbereiter des Totalitarismus verwandelt, mit dem wir es je zu tun hatten. Das Internet ist eine Bedrohung der menschlichen Zivilisation.

Diese Verwandlung hat sich still und leise vollzogen, weil diejenigen, die darüber Bescheid wissen, in der globalen Überwachungsindustrie arbeiten und keinen Anreiz haben, den Mund aufzutun. Die globale Zivilisation wird, ihrem eigenen Kurs überlassen, binnen weniger Jahre in einen postmodernen Überwachungsalptraum schlittern, aus dem es für niemanden außer den Gewieftesten ein Entrinnen geben wir. Vielleicht sind wir sogar schon dort angekommen.

Viele Autoren, die sich Gedanken gemacht haben, was das Internet für die globale Zivilisation bedeutet, irren sich. Sie liegen falsch, weil es ihnen am Blick für das Wesentliche, der sich aus der unmittelbaren Erfahrung speist, mangelt. Sie sind auf dem Holzweg, weil sie dem Feind nie begegnet sind.

Keine Beschreibung der Welt übersteht den ersten Kontakt mit dem Feind. Wir haben ihm ins Auge geblickt.

In den letzten sechs Jahren ist WikiLeaks mit nahezu jedem mächtigen Staat in Konflikt geraten. Wir kennen den neuen Überwachungsstaat aus der Innenperspektive, weil wir seinen Geheimnissen nachgespürt haben. Wir kennen ihn aus der Perspektive des Kampfes vor Ort, weil wir unsere Mitarbeiter, unsere Finanzen und unsere Quellen vor ihm schützen mussten. Wir kennen ihn aus globaler Sicht, weil wir Leute, Anlagen und Informationen in fast jedem Land haben und von überallher Nachrichten erhalten. Wir kennen ihn aus langer Erfahrung, weil wir seit Jahren gegen den Moloch ankämpfen und mit angesehen haben, wie er sich wieder und wieder vermehrt und weiter ausgebreitet hat. Er ist ein invasiver Parasit, der sich an Gesellschaften mästet, die mit dem Internet verschmelzen. Er wälzt sich über den Planeten und infiziert sämtliche Staaten und Völker, die ihm unterkommen.

Was können wir dagegen unternehmen?

Einst, an einem Ort weder hier noch dort, diskutierten wir, die Erbauer und Bürger des jungen Internets, die Zukunft unserer neuen Welt.

Uns war klar, dass die Beziehungen zwischen allen Menschen durch dieses neue Medium, unsere neue Welt, vermittelt werden würden. Auch das Wesen der Staaten, die dadurch definiert werden, wie Menschen in ihnen Informationen und Wirtschaftsgüter tauschen und Machtbeziehungen ausprägen, würde sich verändern.

Die Verschmelzung bestehender staatlicher Strukturen mit dem Internet, so war uns bewusst, würde letztlich das Wesen des Staates selbst verändern.

Wir sollten uns zuerst in Erinnerung rufen, dass Staaten Systeme sind, die durch Zwang geregelt werden. Gruppierungen innerhalb eines Staates mögen um Unterstützung buhlen, an der Oberfläche mögen demokratische Verhältnisse herrschen, aber das Fundament des Staates ist die systematische Anwendung – und Vermeidung – von Gewalt. Grundbesitz, Eigentum, Pacht, Dividenden, Steuern, gerichtlich verhängte Geldstrafen, Zensur, Urheberrechte, Markenzeichen, all dies wird aufrechterhalten und durchgesetzt mittels der Androhung staatlicher Gewalt.

Meist sind wir uns gar nicht einmal bewusst, wie nahe wir der Gewalt sind, denn wir machen alle Konzessionen, um ihr aus dem Weg zu gehen. Wie Seeleute, denen die Meeresluft um die Nase weht, denken wir selten an die dunklen Tiefen, die unsere Welt tragen.

Was wäre im neuen Raum des Internets der Mediator der Gewalt, sofern diese Frage überhaupt einen Sinn ergibt? Kann es in diesem jenseitigen Raum, diesem scheinbar platonischen Reich der Ideen und des Informationsflusses, überhaupt einen Begriff von Gewaltanwendung geben? Gibt es hier eine Macht, die historische Daten modifiziert, Telefone anzapft, Keile zwischen Menschen treibt, Komplexität in Trümmer legt und wie eine Besatzungsarmee Sperrzäune errichtet?

Das platonische Wesen des Internets mit seinen zirkulierenden Ideen und Informationen wird durch seine physischen Ursprünge besudelt. Seine Fundamente sind über Ozeanböden verlegte Glasfaserkabel, über unseren Köpfen wirbelnde Satelliten, Hallen voller Computerserver an Orten von New York bis Nairobi. Wie Archimedes dem mit nur einem Schwert bewaffneten Soldaten ausgeliefert war, der ihn dann erschlug, so kann auch die höchste Entwicklung der westlichen Zivilisation, unser platonisches Internetreich, in die Hände einer bewaffneten Miliz fallen.

Losgelöst von der alten Welt roher Atome, sehnte sich das ätherische Netz nach Unabhängigkeit. Doch Staaten und ihre Freunde machten sich daran, sich seiner zu bemächtigen – indem sie sich die Kontrolle über sein physisches Fundament verschafften. Wie eine Armee, die sich ein Ölfeld unter den Nagel reißt, wie Zöllner, die an der Grenze die Reisenden abkassieren, sollte der Staat bald lernen, seinen Zugriff auf den physischen Raum als Hebel zu benutzen, um die Herrschaft über unser platonisches Reich zu gewinnen. Er untergrub die Unabhängigkeit, von der wir geträumt hatten, und ging dann, indem er Glasfaserkabel und die Bodenstationen von Satelliten in Beschlag nahm, dazu über, den Informationsfluss des Internets – sein ureigenstes Element – einer massiven Überwachung zu unterwerfen, gerade in dem Augenblick, als es zum umfassenden Medium unserer menschlichen, wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu werden begann. Der Staat saugte sich wie ein Blutegel in die Venen und Arterien unserer neuen Gesellschaften, verleibte sich jede darin ausgedrückte oder kommunizierte Beziehung ein, jede gelesene Webseite, jede gesendete Nachricht, jeden gegoogleten Gedanken, speicherte dieses Wissen – Milliarden von abgefangenen Informationen jeden Tag, der Schlüssel zu unerhörter Macht – in streng geheimen Magazinen für alle Zeiten ab und machte sich daran, diesen Datenschatz – das private Gemeinschaftswerk der Menschheit – zu heben, zu erschließen und immer wieder aufs Neue auszuwerten. Mit immer raffinierteren Such- und Mustererkennungsalgorithmen vermehrte er den Schatz und maximierte das Machtungleichgewicht zwischen den Datenhäschern und den Abgeschöpften. Und dann besann sich der Staat darauf, was er in der physischen Welt gelernt hatte: Kriege vom Zaun zu brechen, Drohnen auf Ziele zu steuern, UNO-Ausschüsse und Handelsabkommen zu manipulieren und dem ihm verbundenen ausgedehnten Netzwerk von Industrieunternehmen, Insidern und Günstlingen Gefälligkeiten zuzuschustern.

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